Zu meinen Arbeiten

von Jörn Lies


Das Internet als Archiv - Selbstdarstellung und Konkurrenz Das Internet bietet archivarische Möglichkeiten, wie wir sie bisher in der Menschheitsgeschichte nicht kannten. Vergleichbar mit der Revolution des Buchdrucks können Bilder und Schriften unfassbar schnell veröffentlicht und rezipiert werden. Gleichzeitig geht nahezu Nichts mehr verloren, ist für die 'Ewigkeit' konserviert - alles wird nachverfolgbar, rekonstruierbar, tag-bar. Instagram, Picasso sind Archive im Archiv; die Möglichkeiten scheinen grenzenlos zu sein.

Dieses Archiv ist mein Arbeits-, Spiel- und Tummelplatz. Ich lasse mich treiben auf der Suche nach Bildern oder suche nach ganz bestimmten Begriffen, nur, um darüber doch zu völlig unerwarteten Ergebnissen zu gelangen. Ich lasse mich leiten durch meine eigenen Themen und eine intuitive, emotionale, manchmal auch mentale Reaktion auf das entsprechende Bild.

Mich interessieren besonders historische, politische und zeitgeschichtliche Hintergründe. Zu ihnen arbeite ich seit ca. 9 Jahren kontinuierlich. Auslöser und Initialzündung waren, auch wenn dies noch eine Weile dauerte und erst erkannt werden mußte, die Anschläge vom 11. September 2001, bei denen ich vor Ort dabei war. Eine historische Zäsur als Ausgangspunkt meiner künstlerischen Arbeit. Dazu politische Lügen und Großmachtphantasien - Full Global Dominance, aktuell in der Ukraine und in Syrien - ergeben den Mix, der den Hintergrund für meine Arbeiten liefert.